DIESE E-AUTOS ZIEHEN AM MEISTEN: DAS IST DIE ANHäNGELAST TESLA, VW, BMW & CO.

An das E-Auto einen Wohnwagen anhängen und damit in den Urlaub fahren, das schien vor wenigen Jahren nicht möglich zu sein. Vor allem fehlende Anhängerkupplungen, minimale erlaubte Anhängelasten und eine starke Verringerung der Reichweite machten E-Autos als Zugfahrzeuge unattraktiv.

Als Übersicht haben wir die zulässigen Anhängelasten in vier Gewichtsklassen eingeteilt: bis 750 Kilogramm, bis 1.200 Kilogramm, bis 1.600 Kilogramm und ab 1.800 Kilogramm aufwärts. Bevor Sie sich dann final für ein E-Auto entscheiden, sollten Sie nochmals selbst durchrechnen, wie hoch die Summe der Zuglast ist. Bei einem Pferdeanhänger beispielsweise kommen mit Doppelanhänger samt zwei Pferden und Zubehör auch schon mal über 1.800 Kilogramm zusammen.

Inhalt:

  • Anhängelast bis 750 Kilogramm
  • Anhängelast bis 1.200 Kilogramm
  • Anhängelast bis 1.800 Kilogramm
  • Anhängelast ab 1.800 Kilogramm

Anhängelast bis 750 Kilogramm

Nicht jedes Elektroautos kann einen Anhänger ziehen, darunter zum Beispiel der VW ID.3 oder der Cupra Born. Viele Modelle schaffen bis zu 750 Kilogramm schaffen. Damit können Sie zwar keine großen Wohnwagen oder Pferdeanhänger ziehen, aber kleinere Segelboote oder einen Anhänger, um Gartenabfälle zum Wertstoffhof zu transportieren, stellen kein Problem dar. 

MG 4 Standard

Mit 500 kg Anhängelast zieht der MG 4 Standard wenig, aber für kleine Anhänger im Gewerbe oder Freizeitsport reicht es auf jeden Fall aus. Der MG4 besticht in unserem Test vor allem durch seinen fairen Preis angesichts des üppigen Ausstattungspakets. Dazu gibt’s einen fast schon sportlichen Fahrkomfort, gute Verbrauchswerte, ein etwas eigenwilliges Design und ausreichend Platz für vier Passagiere. 

Toyota bZ4X

Insgesamt ist der Toyota bZ4X eine solide Elektro-Option für den Alltag, bietet ausreichend Platz und Komfort sowie eine gute technische Ausstattung. Fazit des EFAHRER-Tests: Wer ein zuverlässiges Elektroauto mit starker Garantie sucht, findet im bZ4X einen passenden Begleiter. Bis zu 750 kg können Sie an den Toyota anhängen.

Tesla Model Y Performance

Mit seinen krassen Fahrleistungen ist die Performance-Varianten des Model Y das richtige für Menschen, die genug Platz für den Familienurlaub und gleichzeitig das Potenzial für Rennstrecken-Rundenrekorde haben wollen. Genau das bekommen Kunden für 8.500 Euro Aufpreis gegenüber dem Long-Range-Modell, das vernünftig betrachtet schnell genug und noch etwas sparsamer ist. In Sachen Anhänger-Last lässt die Performance dann doch etwas nach. Im EFAHRER-Test hatte das Model Y eine Anhängelast von bis zu 750 kg.

Anhängelast bis 1.200 Kilogramm

Wenn Sie mittelgroße Anhänger, Pferdeanhänger, Bootstrailer oder kleine Wohnwägen an Ihr E-Auto koppeln wollen, müssen Sie zu einer Nummer größer greifen. Folgende Elektroautos ziehen bis zu 1.200 Kilo:

VW ID.4

Dieses E-SUV aus Wolfsburg zieht Anhängelasten bis zu 1.000 Kilogramm. In der Allrad-Version erhöht sich diese Leistung um 200 Kilogramm. Damit ist der komfortable Fünftürer recht gut geeignet, leichtere Wohnwagen oder Anhänger zu ziehen. Der Listenpreis des VW ID.4 Pure (52 kWh) liegt bei 38.915 Euro. Für die Erweiterung des Modells, den VW ID.4 GTX 4MOTION, mit Allradantrieb und 1.200 Kilogramm Anhängelast zahlen Sie gemäß Listenpreis 50.415 Euro. In unserem Test punktete der VW ID.4 mit hohem Komfort und schneller Ladezeit dank hoher Ladeleistung.

VW ID.5 Pro Performance

Volkswagens erstes SUV-Coupé ist nicht nur elektrisch, sondern zieht auch gebremste Anhängelasten bis 1.000 Kilogramm – und das sowohl in der Performance-Variante als auch in der Pro-Ausführung. Der ID.5 Pro Performance konnte im Test zwar mit einem üppigen Platzangebot und einem Plus an Komfort punkten, die Effizienz des SUV-Coupés ist aber ausbaufähig. Dementsprechend kann die Reichweite trotz der 77 kWh großen Batterie niedriger als erwartet ausfallen – vor allem bei entsprechenden Anhängelasten.

Skoda Enyaq 85

Der Skoda Enyaq 85, also die Variante mit großem Akku und Heckantrieb zieht bis zu 1.200 kg ungebremst und ist, wie wir im Test feststellen konnten, die mutmaßlich beste Variante aller Enyaqs. Der Tscheche ist nicht so kompromisslos technisch wie etwa der große Konkurrent Tesla Model Y oder der aalglatte VW ID.4. 

Nio EL6

Der Nio EL6 überzeugt im Test mit einer Anhängerpower von 1.200 kg und eine, üppigen Platz, zudem ist er ausgesprochen komfortabel abgestimmt und mit neuster Elektronik ausgestattet. Der EL6 nimmt es mit den luxuriösen E-SUV aus Deutschland auf – in puncto Reichweite und assistiertem Fahren gibt’s jedoch Nachholbedarf. Darüber kann auch das einzigartige Akkuwechsel-System nicht hinwegtäuschen. 

Audi Q4 40 e-tron

Wer einen schickeren Zugwagen sucht, könnte mit dem Q4 e-tron von Audi gut beraten sein: Der Q4 punktet mit typischer Ingolstädter Hochwertigkeit, 204 PS und immerhin 515 Kilometern Reichweite. Auf Wunsch zieht der gut 50.000 Euro teure Q4 e-tron bis zu 1.000 Kilogramm gebremst. Die Allradversion, der Audi Q4 e-tron 50 quattro, schafft noch 200 zusätzliche Kilogramm, kostet dafür aber auch fast 12.000 Euro mehr.

VW ID. Buzz

Gerade hinsichtlich seines Designs muss sich VWs ID. Buzz nicht verstecken – im Gegenteil: Der Elektro-Bulli verdreht auf seinen Fahrten viele Köpfe, weil er einfach sympathisch aussieht. Der ID. Buzz ist jedoch nicht nur etwas für Individualisten und (Ex-)Surferboys, sondern dank seiner überraschend hohen Reichweite von immerhin gut 400 Kilometern auch als Familien- und Urlaubsmobil geeignet. So zieht der ID. Buzz bis zu 1.000 gebremste Kilogramm. Die somit reduzierte Reichweite gleicht der Wolfsburger mit einer besonders hohen Ladegeschwindigkeit wieder aus, wie der EFAHRER-Test zeigte – der Einstiegspreis von rund 65.000 Euro dürfte aber dem ein oder anderen Interessenten die Tränen in die Augen treiben.

Anhängelast bis 1.800 Kilogramm

Folgende E-Autos entpuppen sich als gute Zugpferde - bis zu 1,6 Tonnen schwere Lasten können sie gebremst ziehen, ungebremst sind es 750 Kilogramm. So koppeln Sie an diese Elektroautos problemlos auch mittelschwere bis schwere Anhänger oder Wohnwagen. Auch Pferdeanhänger sind drin, sofern Sie hier keine Zweierhänger mit zwei Großpferden transportieren wollen. 

Polestar 2

Ungebremst schafft dieser Volvoableger eine Anhängelast von 1,5 Tonnen und befindet sich damit im Mittelfeld der E-Lastenzieher. Die 408 PS-starke E-Limousine liegt mit einem Listenpreis von 41.930 Euro ebenfalls im preislichen Mittelfeld, konnte in unserem Test allerdings in puncto Reichweite und Verbrauch nicht überzeugen. 

Nio ET5 Touring

Der Nio ET5 Touring zieht bis zu 1.400 kg. Trotz seiner üppigen Leistung eher auf der komfortablen Seite. Kritik gibt's im Test am Verbrauch, der im Vergleich zum Branchenprimus Tesla zu Wünschen übrig lässt. Immerhin gibt es eine Akku-Wechseloption, die kein anderer Konkurrent bieten kann. Und mit über 180 kW Ladeleistung ist der ET5 Touring auch an der Schnellladestation zügig wieder voll. 

Hyundai Ioniq 5

Ebenso wie der Polestar 2 befindet sich der Hyundai Ioniq 5 im mittleren Durchschnitt, was die Anhängelast angeht: Bis zu 1.600 Kilogramm zieht der Südkoreaner, in dem Sie außerdem einen großen Stauraum finden. Lesen Sie mehr dazu in unserem TestberichtAchtung: Diese Anhängelast schafft nur der leistungsfähigere Ioniq 5 mit einer Batteriekapazität 72,6 kWh. Der Ioniq 5 mit 58 kWh zieht lediglich 750 Kilogramm und eignet sich damit nicht für schwere Wohnwägen & Co.

Smart #1

Der kleinste Smart #1 fährt im Golf-Format vor, vorbei die Zeiten des quer parkenden Parkplatzwunders. Der Schwabe ist außerdem nur noch Halb-Schwabe, verfügt über 50 Prozent chinesische Gene und teilt sich etwa Akku und Antrieb mit seinen Halbgeschwistern Volvo EX30 und Zeekr X. Damit zieht er 1.600 kg an der Anhängerkuppel (Hier geht es zum Test).

Volvo EX30 

Jeweils 10 Tage testete EFAHRER den Volvo EX30 Twin Motor mit 428 PS (Testwagenpreis 55.465 Euro) und den Single Motor Extended Range Ultra (Testwagenpreis: 50.440 Euro). Beide Autos kamen mit dem 69 kWh großen Akku und einer Serienausstattung, etwa einer Wärmepumpe, dem 22 kW Onboard Charger oder dem Panorama-Glasdach. Während der EX30 Single 1.400 kg ziehen kann, legt der Volvo EX30 Twin Motor eine Anhänglast von 1.600 kg aufs Parkett.

Anhängelast ab 1.800 Kilogramm

Die folgenden E-Zugpferde ziehen gebremste Anhänger ab 1.800 Kilogramm und je nach Modell bis zu 2,5 Tonnen. Damit kutschieren Sie auch schwere Lasten durch die Gegend oder fahren mit größeren Wohnwagen in den Urlaub. Auch Vollpoly-Pferdeanhänger inklusive zwei Pferde dürften drin sein, wir raten jedoch, genau aufzusummieren, wie schwer Anhänger und Pferde samt Zubehör sind.

Wenn es um ungebremste Anhänger geht, also Anhänger ohne eigene Bremsen, ist bei den folgenden E-Autos ein Maximalgewicht von 750 Kilogramm generell die Obergrenze.

BMW iX

Dieser Elektro-Riese ist der Primus hier in unserer Auflistung: Satte 2,5 Tonnen schafft das bayerische Zugpferd. So hängen iX-Besitzer problemlos sogar einen schweren (Wohn-)Anhänger an ihr SUV. Zudem sprechen für den iX eine hervorragende Reichweite von etwa 600 Kilometer und ein starker Motor mit 503 PS. Mit einem Listenpreis von 77.300 Euro befindet sich dieses E-Auto in der höheren Preisklasse (Hier geht es zum Test).

Tesla Model X

Das Tesla-SUV galt lange als bestes Elektro-Zugfahrzeug. Sowohl das Tesla Model X als auch das etwas teurere Plaid-Modell ziehen Anhängelasten bis zu 2.268 Kilogramm (Hier geht es zum Test). Mittlerweile toppt der BMW iX diesen Wert. Je nach Modell zahlen Sie einen stolzen Preis, dafür gibt es puren Luxus, eine ordentliche Reichweite von 360 Kilometern im Test und eine schnelle Beschleunigung. Das Tesla Model X kostet Sie 111.000 Euro - eine Stange Geld.

Audi e-tron 55 quattro

Nicht ganz so hoch wie beim BMW iX oder dem Tesla Model X ist die Anhängelast beim Audi e-tron 55 quattro. Das Allrad-SUV aus Ingolstadt zieht mit seinen 408 PS gebremst Lasten bis zu 1,8 Tonnen. Damit fahren Sie auch in den Urlaub samt Wohnwagen. In unserem Test schafften wir es mit dem Audi e-tron 55 quattro ohne Anhänger auf eine ordentliche Reichweite von 340 Kilometern. Zudem loben wir die hohe Ladeleistung von maximal 142 kW. Für den Ingolstädter müssen Sie etwa 81.500 Euro einkalkulieren.

Audi Q8 e-tron 50 advanced quattro 

Auch der Q8 e-tron 50 quattro ist mit rund 75.000 Euro Einstiegspreis nicht günstig – das macht der Ingolstädter aber mit Allradantrieb, einem Extra an Technik und Komfort, einer Reichweite von knapp 500 Kilometern und mit seiner maximalen gebremsten Anhängelast von 1.800 Kilogramm wieder wett.

Mercedes EQC 400 4MATIC

Genau wie der Audi e-tron 55 quattro zieht das SUV mit Allradantrieb aus dem Schwabenland gebremste Anhängelasten bis zu 1.800 Kilogramm. Wenn Sie den EQC, der in unserem Test mit sehr guten Assistenzsystemen und Fahrdynamik punktete, kaufen möchten, zahlen Sie einen recht happigen Preis: Der Audi ist mit 63.093 Euro gelistet und damit um einiges teurer als vergleichbare Modelle wie der Hyundai Ioniq 5.

Nicht alle E-Autos dürfen eine Anhängelast ziehen

Ob ein Elektroauto einen Anhänger ziehen darf oder nicht, entscheidet der Hersteller. Laut ADAC sind sich viele aufgrund der Dauerbelastung, die eine Anhängelast provoziert, unsicher, ob das E-Auto der Extremsituation gewachsen ist. Das Antriebssystem wird etwa durch das Anhängen eines Wohnwagens vielfach belastet:

  • Belastung des Elektromotors
  • Batterieverhalten während der Dauerstromabgabe
  • Fähigkeit des Thermomanagements

Sind diese Faktoren nicht eindeutig in Ordnung, riskieren Sie eine Panne, wenn Sie mit Ihrem Elektrofahrzeug eine Anhängelast ziehen. Daher sind nur bei bestimmten E-Autos, von denen einige oben genannt wurden, Anhängelasten erlaubt. Der ADAC listet hier eine vollständige Aufstellung aller Modelle und deren erlaubte Anhängelasten auf.

Ist Ihr E-Auto nicht für Anhängelasten ausgelegt, können Sie bei einigen Modellen dennoch eine Anhängerkupplung installieren und so etwa Fahrräder transportieren. Das ist möglich, weil bei E-Autos wie dem VW ID.3 oder dem Hyundai Kona Elektro eine Stützlast erlaubt ist.

Schwere Anhänger mindern die Reichweite

Haben Sie einen schweren Anhänger wie einen Wohnwagen an Ihr E-Auto gekoppelt, müssen Sie logischerweise mit einem erhöhten Stromverbrauch und kürzeren Reichweiten rechnen. Bei manchen E-Autos halbiert sich die Reichweite durch eine Anhängelast sogar. Das ist bei Benzinern zwar auch der Fall, allerdings sind die Auswirkungen bei E-Fahrzeugen gravierender. Je nach Fahrstrecke können die verkürzte Reichweite und längere Ladedauer große Unterschiede ausmachen. Das sollten Sie daher vor Fahrtantritt berücksichtigen.

Der ADAC empfiehlt, bei der Fahrt mit schwerem Anhänger vorausschauend zu fahren und das Tempo auf der Autobahn idealerweise auf 80 bis 100 km/h anzupassen. Auch ein windschnittiger, kompakter Hänger oder Wohnwagen verbessern den Verbrauch.

2023-09-16T05:11:53Z dg43tfdfdgfd