ELEKTRO-ROADTRIP MIT SECHS AUTOS: DAS BRAUCHT ES FüR DIE E-LANGSTRECKE

Wir sind mit sechs Elektroautos auf eine 1.000-km-Tour gegangen. Dabei zeigt sich: neben der Hardware ist auch die Ladestrategie entscheidend.

Einfach reinsetzen und losfahren – mit diesem Selbstverständnis kann man heute nicht nur im Verbrenner, sondern auch im Elektroauto auf große Tour gehen. Natürlich bietet das Ladenetz insgesamt noch Raum für Optimierung, doch eine gewisse Alltagstauglichkeit darf man inzwischen durchaus attestieren. Nicht nur um diese Behauptung zu stützen, sondern auch, um etablierte Elektro-Player mit neuen Produkten aus China zu vergleichen, sind wir auf einen 1.000 Kilometer langen Roadtrip von Stuttgart nach Dresden und wieder zurück aufgebrochen.

Reichweite und Verbrauch

Welche Faktoren entscheiden also über eine stressfreie Reise auf langer Strecke? Die Hardware des Fahrzeugs und das Fahrzeug selbst stehen naturgemäß im Fokus der Betrachtung. Das Zusammenspiel aus Antrieb und Aerodynamik ist gerade auf der Autobahn, bei Geschwindigkeiten von 120 km/h und mehr, ein wichtiger Punkt. Das zeigen beispielsweise Testergebnisse zu neueren E-SUV-Modellen, deren Verbrauchswerte bis Tempo 50 noch bei rund 15 kWh pro 100 Kilometer liegen. Klettert die Tachonadel auf 140 km/h grenzt der Verbrauch nicht selten an 35 kWh. Am Verbrauch ist auch die Bauart der E-Maschine beteiligt. So ist ein Permanentmagnet-Synchronmotor üblicherweise effizienter als ein Asynchronmotor.

Ladeleistung und Akku

Um den Motor überhaupt zu betreiben, braucht es natürlich einen passenden Hochvolt-Akku. Für die lange Strecke und konstant hohe Geschwindigkeiten, eignen sich größere Akkus besser als kleinere. Logischerweise kann ich so längere Streckenabschnitte am Stück fahren, aber auch die Ladestopps nutzen große Batterien effizienter. Sie vertragen nämlich meist höhere Ströme und können dank der größeren Kapazität über einen längeren Zeitraum mit großer Leistung laden, ohne dabei Schaden zu nehmen. Das Szenario auf der langen Strecke ist in aller Regel nämlich das Anfahren eines Schnellladers mit 150 kW und mehr, um dort den SOC wieder auf 80 Prozent zu schieben. Bei einem großen Akku bedeutet das, dass ich im Anschluss weitere 250 bis 300 Kilometer am Stück fahren kann, während der Ladestopp selbst nur 30 Minuten und weniger beträgt.

Routenplanung

Eine intelligente Routenplanung ist ein großer Komfortgewinn für das Reisen mit dem Elektroauto. Bei aktiver Routenführung über das Navi schlägt das System passende Ladestopps direkt auf dem Weg vor. Idealerweise kann ich als Nutzer dann noch einen Wunsch-Ladezustand bei Ankunft angeben, wenn ich am Zielort beispielsweise innerhalb kurzer Zeit wieder auf eine andere Tour aufbrechen will oder nur eine 11-kW-Wallbox zur Verfügung habe. Außerdem berücksichtigt eine intelligente Routenplanung auch die Implikation von Verkehrsereignissen wie Staus auf den Verbrauch und passt die Ladestopps automatisch entsprechend an. Wenn kein bordeigenes System vorhanden ist, können sich Fahrer zwar mit diversen Apps behelfen. Diese allerdings kommunizieren nie mit der gleichen Genauigkeit, weil sie keinen Zugriff auf die konkreten Fahrzeugdaten zu Ladezustand und Verbrauch haben.

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