HERSTELLER VERSCHENKEN BEWUSST REICHWEITE BEI E-AUTOS: DAS STECKT DAHINTER

Für die meisten ist die Reichweite ein entscheidendes Kriterium beim E-Autokauf. Da ist es umso verwunderlicher, wenn Hersteller Maßnahmen umsetzen, die Einbußen in der Reichweite bringen. Genau so sieht es mit der Aerodynamik von E-Fahrzeugen aus. Je windschnittiger das Auto, desto weniger Energie benötigt pro Kilometer. Die Reichweite erhöht sich.

Der Strömungswiderstand eines Objekts, das sich durch die Luft bewegt, wird physikalisch über den Strömungswiderstandskoeffizienten beschrieben. Dieser Koeffizient hat die Bezeichnung Cw-Wert. Je niedriger dieser Wert, desto besser gleitet ein Fahrzeug durch die Luft und der Energieverbrauch sinkt. Ein weiterer Faktor ist die Stirnfläche des Fahrzeugs. Auch dafür gilt, dass eine kleinere Stirnfläche den Widerstand reduziert. Allerdings verzichten die Autobauer darauf, das Design ihrer Elektro-Modelle hinsichtlich dieser beiden Faktoren maximal zu optimieren. Der Grund liegt auf der Hand: Die Kunden wollen zunehmend große Autos. Für den optimalen Cw-Wert braucht es aber flache und lang gezogene Karosserieformen. Auch die zunehmend größeren Stirnflächen beschränken die Aerodynamik. Während der erste VW Golf gerade einmal eine Stirnfläche von 1,77 Quadratmetern aufwies, hat der aktuelle Golf 8 2,21 Quadratmeter Stirnfläche. „Durch größere Stirnflächen größerer Autos steigt der Luftwiderstand. Damit minimieren sich aerodynamische Vorteile“, erklärt Designexperte Paolo Tumminelli der Köln International School of Design in einem Interview mit dem Spiegel.

Aussehen und Komfort wichtiger als Luftwiderstand

Egal, wie wichtig die Reichweite scheint, das Kaufverhalten der Kunden ist maßgeblich vom Design und dem Komfort eines Fahrzeugs abhängig. „Aerodynamisch optimierte Karosserien werden flacher und länger, setzen auf flache Windschutzscheiben, Fließ- oder Schrägheck“, sagt Tumminelli. Sie können so bis zu zehn Prozent mehr Reichweite bei gleichem Akku leisten. Das Design widerspricht allerdings dem Trend hin zu großen SUVs. Die breite und hohe Form verschlechtert die Aerodynamik und wirkt sich entsprechend negativ auf die Reichweite aus. Mangelnder Kopfraum wird ebenfalls als negative Eigenschaft im Pkw angesehen. 

Aerodynamisches Design nimmt langsam an Fahrt auf

Tesla konnte mit seinem Model S bereits ein aerodynamisch optimiertes Fahrzeug massentauglich machen. Die versenkten Türgriffe und der schmale Frontgrill führen zu einem Cw-Wert von gerade einmal 0,24. Auch Mercedes reizte mit seinem Vision EQXX die maximale Stromlinienform aus. Der 4,7 Meter lange Prototyp besitzt einen Cw-Wert von 0,17. Durch zusätzliche Komponenten, wie einem beweglichen Diffusor und einem aktiven Spoiler, soll der Luftwiderstand weiter optimiert werden können. Die Erkenntnisse aus der Luxus-Limousine sollen. Mehr zu dem Vision EQXX erfahren Sie hier: Mercedes-Sparwunder EQXX kommt in Serie: Als Alternative zum günstigsten Tesla

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