PLATZ, POWER UND REICHWEITE: DAS SIND DIE BESTEN ELEKTRO-SUVS DER MITTELKLASSE

SUVs sind die beliebtesten Autos der Deutschen. Rund 30 Prozent der in Deutschland neu zugelassenen Autos waren 2023 SUVs. Das geht aus den Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamt (KBA) hervor. Damit lassen sie Kombis, Kompakte und Kleinwagen locker hinter sich.

Der Diesel ist auf dem Rückzug. Die Zulassungen von Elektroautos vervielfachen sich hingegen Jahr um Jahr. Inzwischen sind E-Autos endgültig am Diesel vorbeigezogen. Entsprechend wächst auch das Angebot an Elektro-SUVs, die gleichermaßen als Geschäftswagen und Familienauto taugen. Besonders heiß umkämpft ist daher die Mittelklasse der Elektro-SUVs. EFAHRER.com hat mehr als zwanzig spannende Elektro-SUV der Mittelklasse getestet und verglichen.

Elektro-Platzhirsch Tesla muss sich mit seinem Model Y gegen die deutsche Konkurrenz von Audi, BMW, Volkswagen und Mercedes behaupten. Auch koreanische und chinesische Hersteller werfen ihren Hut in den Ring. Am Ende gibt's allerdings einen klaren Sieger, den wohl die wenigsten erwartet hätten.

Das sind die besten Elektro-SUVs der Mittelklasse:

1. Skoda Enyaq 85

Mit Verbrauchs-Bestwerten und hoher Reichweite sprintet der Skoda Enyaq 85 auf Platz 1 unseres Rankings. Im Stadt- und Landverkehr schafft es der Enyaq auf einen Verbrauch von 14 bis 15 kWh und übertrifft damit jedes getestete SUV. Auch die Reichweite von über 470 Kilometern ist mehr als alltagstauglich. Aufgrund eines neuen Antriebs - der auch im VW ID.4 und ID.7 verbaut ist - erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

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Der Komfort kann sich ebenfalls sehen lassen - der Enyaq bietet mit 4,65 Metern Länge reichlich Platz für die ganze Familie und hat mit 585 Litern Kofferraumvolumen mehr als ausreichend Stauraum. Zudem ist der Enyaq mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die im Test gut funktioniert haben. Einzig die Ladeleistung von 135 kW an der DC-Schnellladesäule könnte besser sein.

Als Basismodell ist der Enyaq 85 für knapp unter 49.000 Euro zu haben, mit zusätzlicher Konfiguration werden es rund 55.000 Euro.

2. Genesis GV60

Mit 235 km/h Maximalgeschwindigkeit und einem Sprint in 5,5 Sekunden schafft es das Elektro-SUV auf Platz zwei unserer Liste. Auch in den Kurven machen die bis zu 490 PS des GV60 den EFAHRER-Testern Spaß – Allrad sei Dank. Mit seiner 77,4-kWh-Batterie legt der GV60 nach WLTP-Standard Reichweiten von 470 Kilometern pro Batterieladung zurück, de facto dürfen Sie mit rund 300-350 Kilometern auf der Autobahn rechnen.

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Wenn er an den Strom muss, dann lädt der GV60 ebenso zügig, wie er fährt. Sein üppiges Raumangebot und nicht zuletzt die tolle Ausstattung inklusive praktischer elektronischer Helferlein und Assistenzsysteme sichert ihm den ersten Platz in der Mittelklasse – vor dem Tesla Model Y.

Der Genesis GV60 ist in Deutschland ab 56.370 Euro zu haben. Eine ebenfalls 235 km/h rennende, aber in 4,0 statt 5,5 Sekunden auf 100 km/h sprintende Version namens Sport Plus ist übrigens bereits angekündigt. 

3. Tesla Model Y

Teslas SUV Model Y verliert im EFAHRER-SUV-Vergleich die Krone, landet aber trotzdem noch auf dem Treppchen. Das Model Y fährt vielen deutschen Konkurrenten bei Verbrauch und Reichweite davon, obwohl deren doppelte Leistung, Allrad und sehr viel stärkere Fahrleistungen bietet. Die Effizienz ist sogar auf der Autobahn hervorragend: 23,3 kWh pro 100 km bedeuten eine Reichweite von echten 335 Kilometern bei Tempo 130 km/h nach GPS. 

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Das Model Y fährt aber nicht nur weiter als jeder Konkurrent, es lädt auch wesentlich schneller: mit bis zu 250 kW. Die CCS-Ladung von 10 auf 80 Prozent Akkustand dauert unter 30 Minuten. Zusammen mit der Reichweite macht diese Leistung das Model Y endgültig konkurrenzlos auf der Langstrecke. Nur in Sachen Assistenz-System muss sich Teslas sogenannter Autopilot den Lösungen der deutschen Premium-Konkurrenz geschlagen geben.

4. Kia EV6

Der mit dem Sieger dieses Rankings verwandte Kia EV6 muss sich vor seinen Familienmitgliedern nicht verstecken: Kia verpackt in wunderbarem Design modernste Technik und Reichweite und Platz satt. Das Topmodell, der ab 70.000 Euro vorfahrende EV6 GT bietet 585 PS und tritt gegen Porsche und die Plaid-Teslas an.

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Die weltlicheren Modelle des Crossover bieten Platz für die ganze Familie und sind für ihre ordentliche Reichweite bekannt. Der 77,4 kWh fassende Akku ist dank 800-Volt-Technologie und maximal 240 kW Leistung ratzfatz wieder randvoll geladen. Auch der EV6 ist mit reichlich Elektronik und Assistenzsystemen ausgestattet und lässt keine Wünsche offen.

5. BMW iX3

BMWs baut seinen Kompakt-SUV X3 auf Akku-Antrieb um, lässt das Allrad weg und reiht sich in den Top five der Mittelklasse-SUVs ein. Die gute Effizienz und starken Ladeleistungen des iX3 zeigen, dass BMWs Ingenieure offenbar nicht alles vergessen haben, was sie bei i3 und i8 gelernt haben. Platz ist wie im Verbrenner und auch die Fahrleistungen sind typisch BMW - dynamisch und heckbetont.

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Für die Fahrassistenzen gibt es Bestnoten. Die Assistenzsysteme funktionieren reibungslos und intuitiv. Fährt man im Öko-Modus "Eco Pro", entscheidet der iX3 im Zusammenspiel mit der Navigation selbst, wann er segelt und wann er rekuperiert - genial. 

Der Verarbeitung des iX3 merkt man seine chinesische Herkunft kaum an. Auch im Preis schlägt sie sich nicht nieder. Der iX3 ist nämlich nicht nur deutlich teurer als Verbrenner-X3, sondern lässt sich dank stattlichem Basispreis und teuren Extras schnell in schwindelerregende Preisregionen aufschrauben. 

6. VW ID.4 GTX

Der VW ID.4 GTX ist eine Art kleines Facelift des VW ID.4 mit einer Leistungssteigerung von 220 kW (299 PS) auf 250 kW (340 PS). Er bietet zudem mehr Drehmoment und kürzere Sprintzeiten bei gleichzeitig geringerem Verbrauch. Vor allem das Reichweitenplus kann sich sehen lassen: Im Drittelmix aus Stadt-, Autobahn- und Landstraßenfahrt schafft der ID.4 GTX knapp 400 Kilometer.

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Auch an der Ladeleistung hat VW geschraubt - ganze 175 kW schafft der ID.4 GTX jetzt an der DC-Schnellladesäule. Nur das Interieur lässt zu wünschen übrig - es mutet etwas zu kühl an.

Preislich liegt der "getunte" VW ID.4 GTX bei rund 62.000 Euro mit voller Ausstattung, damit unterbietet er ein vergleichbar ausgestattetes Tesla Model Y, welches momentan 63.270 Euro kostet.

7. Hyundai IONIQ 5

In der elektrischen Golfklasse konnte sich Hyundais super effizienter Ur-IONIQ in Sachen Verbrauch sogar gegen Teslas Model 3 durchsetzen. Der heiß erwartete SUV-Nachfolger IONIQ 5 knüpft nur bedingt an diesen Erfolg an. Zwar ist er noch immer weitaus effizienter als viele Konkurrenten, muss die Strom-Spar-Krone allerdings wieder an Tesla abgeben. 

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Dafür glänzt der IONIQ 5 mit vielen Komfort-Features, hochwertiger Verarbeitung, einem variablen Innenraum und klassenbesten Ladeleistungen. Der bärenstarke und deutlich hecklastige Allradantrieb macht den IONIQ 5 zu einer waschechten Fahrspaßmaschine. Einzig die schwammige, etwas gefühllose Lenkung passt dazu nicht. Trotz seines fairen Preises reicht es für Koreas Tesla-Jäger unterm Strich nur für einen knappen Einser und einen guten dritten Platz. 

8. BMW iX2 

Der BMW iX2 vereint ausgefallenes Design mit hohem Fahrkomfort, einer sehr direkten Lenkung und einem gut abgestimmten Fahrwerk. Im Vergleich zum BMW iX ist das Dach am Heck abgeflacht.

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Der iX2 hat eine Leistung von 313 PS / 230 kW bei einem Drehmoment von 494 Newtonmetern. Er schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Nominell hat der iX2 nach WLTP-Zyklus eine Reichweite von 449 Kilometern, in unserem Test schaffte er im Drittelmix aus Stadt, Landstraße und Autobahn rund 320 Kilometer, was sich auch auf den hohen Stadtverbrauch zurückführen lässt. 

Das große Manko ist die für die Fahrzeugklasse viel zu kleine Batterie mit 65 kWh Kapazität - damit fällt er hinter das Tesla Model Y zurück.

9. Audi Q4 e-tron

Audis Q4 e-tron ist technisch eng mit dem Skoda Enyaq und Volkswagen ID.4 verwandt. So teilt er sich mit dem VW und dem Skoda auch seine Stärken und Schwächen. Das Laden geht mit 125 kW vergleichsweise gemächlich voran. Auch der Audi ist wesentlich zahmer unterwegs das schnelle Tesla Model Y. 

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Reichweite und Verbrauch bewegen sich auf dem Niveau seiner Konzernbrüder. Dafür ist der Audi noch etwas luxuriöser und ist schon jetzt mit Allradantrieb erhältlich. Die schnittige Coupé-Optik der getesteten Sportback-Variante kostet allerdings wichtige Punkte beim Platz.

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