111 TEILNEHMER BEI CITROëN-TREFFEN AUF DEM CAMPINGPLATZ NORTHEIM

Göttinnen und Enten

111 Teilnehmer bei Citroën-Treffen auf dem Campingplatz Northeim

111 Citroën-Liebhaber waren beim Pfingsttreffen auf dem Campingplatz Northeim dabei.

Northeim – Der André Citroën-Club hatte bei seinem Treffen in Northeim mehrere Göttinnen, natürlich die legendären „Enten“ alias 2CV und weitere Typen des französischen Autoherstellers im Gepäck.

Hinter den „Göttinnen“ verbirgt sich natürlich kein abstruser Kult. Bei ihnen handelt sich vielmehr um die von 1955 bis 1975 produzierte Baureihe DS. Im Volksmund trugen die Autos den Beinamen „Göttin“, abgeleitet von DS. Die beiden Buchstaben werden im Französischen déesse ausgesprochen, zu Deutsch Göttin. Sie waren mit ihrem Design und mit der hydropneumatischen Federung zu ihrer Zeit automobile und technologische Avantgarde.

Die putzigen Enten dagegen waren die Einfachautos, die in Deutschland unter anderen bei Studenten sehr beliebt waren. Von Billigheimern ist heute allerdings keine Spur mehr vorhanden. Gut erhaltene „Enten“ werden um die 20 000 Euro gehandelt, sagt Jörg Eberling aus Heidelberg. Er fährt selbst eine „Ente“.

Der 2800 Mitglieder zählende André Citroën-Club organisiert jährlich zu Pfingsten ein Treffen an unterschiedlichen Orten in Deutschland, im Herbst gibt es dann noch eine weitere Zusammenkunft im Taunus. „Unser Club ist wahrscheinlich der größte Citroën-Club in Europa außerhalb von Frankreich“, sagt Sven Winter aus Kelkheim im Taunus, der zum Leitungsteam der Clubs gehört.

Gegründet wurde der Zusammenschluss 1961. Zum ihm gehören drei Gruppen, quer durch alle Gesellschaftsschichten: Sammler, Fahrer und die sogenannten „Schrauber“, die gerne an alten Fahrzeugen basteln. Sauber trenne lassen sich diese Gruppe nicht. Sie überschneiden sich vielmehr. Der Sammler kann genauso Schrauber und Fahrer sein oder umgekehrt, sagt Stéphane Bonutto aus Mainz.

Der Franzose mit italienischem Namen, dessen Eltern in der Auvergne in Frankreich leben, gehört ebenfalls zum Leitungsteam des André Citroën-Clubs. Für ihn kommt ein weiterer Punkt dazu: „Die Autos sind für mich ein Stück Frankreich.“

Alle eint die Liebe zum Auto mit dem markanten Doppelwinkel. Jürgen Vehlken aus Drensteinfurt südlich von Münster besitzt gleich vier Citroën. Nach Northeim kam er mit einem Modell des „Ami 6“ in der Kombiversion (Break), das zwischen 1961 und 1969 gebaut wurde. „Das war damals ein Luxusauto mit 2CV-Technik“, sagt er. Und Stéphane Bonutto ergänzt. „Das war das erste mit serienmäßigen rechteckigen Scheinwerfern. Damit war die Lichtausbeute höher.“

Beim Hersteller Citroën sind die deutschen Fans bestens bekannt, und er pflegt sie. So stellte er den Fans ein brandneues Elektroautos des Typs C4X zu Testfahrten in Northeim zur Verfügung. Stéphane Bonutto: „Citroën ist sehr an unseren Rückmeldungen interessiert.“

Zum Programm der Autoenthusiasten in Northeim und Umgebung gehörte unter anderen ein Besuch im PS-Speicher in Einbeck und in der Hardenbergschen Destillerie. Gutes Essen kam ebenfalls nicht zu kurz: Dafür sorgte die klubzugehörige Küchencrew mit Ulla Christiansen. Wer französische Autos fährt, schätzt schließlich auch gutes Essen in geselliger Runde. Hauptthema: Citroën. (Hans-Peter Niesen)

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