DARUM KöNNTEN GEBRAUCHTE E-AUTOS DEN GEBRAUCHTWAGENMARKT RUINIEREN

Probleme

Darum könnten gebrauchte E-Autos den Gebrauchtwagenmarkt ruinieren

Software spielt bei Elektroautos eine wesentliche Rolle. Bei gebrauchten E-Modellen könnte sich neben dem Energieverlust der Batterie ein weiteres Problem ergeben.

München – Elektronik spielt nicht nur beim Antrieb moderner Autos eine große Rolle. Auch das Cockpit besteht aus einem Paket an Programmen, die wie ein Computer durch eine Steuereinheit gebündelt und wiedergegeben werden. Der Aspekt ist für den Absatzerfolg moderner Modelle mitentscheidend, speziell im Hinblick auf die lukrativen asiatischen Märkte wie China.

Dabei könnte es bei einem Wiederverkauf als Gebrauchtwagen zu Problemen kommen, erklärt Business Insider. Aufgrund der enormen Bedeutung von Software im Fahrzeug – künftig durch autonomes Fahren vermutlich weiter vorangetrieben – könne es demnach zu Schwierigkeiten aufgrund fehlender Updates kommen. Als Beispiel dient etwas, mit dem wir schon heute konfrontiert sind: Bei Smartphones wird die Nutzung nach Jahren problematisch, weil Hersteller für ältere Modelle oft keine Software-Updates mehr anbieten. Droht bei Elektro-Gebrauchtwagen das gleiche Problem? Die Nutzungsdauer von Autos ist in der Regel deutlich länger als jene von Smartphones, wo diverse Apps irgendwann nicht mehr nutzbar sind.

Gebrauchte Elektroautos: Drohen Systemabstürze wie bei Smartphones?

Während ein Systemabsturz bei älteren Telefonen kein seltenes Phänomen ist, würde das bei Fahrzeugen ein massives Sicherheitsproblem darstellen. Jedoch sind Unterstützung und Pflege veralteter Systeme teuer und aufwändig, schildert das Portal. So stelle das die Autohersteller und Softwareentwickler gleichermaßen vor Schwierigkeiten, verschiedenen Programme miteinander kompatibel zu halten. Für den Gebrauchtwagenmarkt – auf dem mit Abstand die meisten Autokäufe stattfinden – hätte dies ernstzunehmende Folgen.

Wie lange erhalten Käufer von älteren E-Modellen also Updates für die Software-Funktionen ihres Stromers? Wenn beispielsweise ein Assistenzsystem mit der elektronischen Lenkung nicht mehr kompatibel ist, klingt das nach Sicherheitsrisiko. Dabei könnte es sich um ein generelles Problem handeln: Antriebsstrang und Cockpit-Funktion sind getrennte Fahrzeugbereiche. Auch Modelle mit Verbrennermotor haben komplexe Betriebssysteme an Bord, für die langfristig notwendige Updates im Raum stehen. Ein Problem, dass die Industrie im Sinne der Verbraucher lösen sollte.

Lebensverlängerung von E-Autos könnte eine Menge Geld kosten

Laut Business Insider habe zumindest VW bereits kommuniziert, dass man die Systeme in den Autos mindestens 15 Jahre lang mit Updates versorgen wolle. Was das für den Oldtimermarkt der Zukunft bedeuten könnte, erscheint nicht absehbar. Als sicher gilt indes, dass es bei hochpreisigen Fahrzeugen weniger Probleme gibt, als bei günstigen, wo die Margen viel niedriger sind. Außer Frage stehe, dass sich der Support für ältere Fahrzeuge dann auf den Geldbeutel auswirkt: Denn Hersteller würden sich die Servicedienste durch Vertragswerkstätten wie schon heute gut bezahlen lassen.

Eine Lösung für das Problem sei die Gründung von Unternehmen, die sich auf die Instandhaltung von gebrauchten Elektroautos kümmern: Autohersteller könnten die Updates für ältere Fahrzeuge an zertifizierte Handelspartner „outsourcen“. Dabei habe diese Entwicklung bereits angefangen, als elektronische Bauteile im Automobilsektor Einzug erhielten: So seien auf Schrottplätzen oder Plattformen wie Ebay Ersatzteile für zahlreiche frühere Automodelle erhältlich. Auch für freie Werkstätten bietet sich demnach die Chance, mit lizenzierten Updates eine Menge Geld zu verdienen. (PF)

2023-05-31T03:24:37Z dg43tfdfdgfd