AUDI A3 FACELIFT: MODELLPFLEGE BRINGT SUV-DARSTELLER​

Audi versieht den Nobel-Golf-Ableger A3 mit einer Modellpflege. Die größten Veränderungen sind eine Variante mit SUV-Elementen und deutlich aufgewertete PHEV.​

Achtung Sperrfrist 12. März 00:01 Uhr

Nur ungern enttäusche ich die Audi-Fans unter meinen Lesern, jedoch: Wer auf fundamentale Veränderungen der A3-Optik hoffte, muss sich weiterhin gedulden. Denn die aktuelle Überarbeitung brachte in dieser Hinsicht kaum Nennenswertes. Etwas umgeformter Kunststoff hier, andere optionale Stoffe dort, dazu etwas mehr Glanz an den Lüftungsdüsen des Armaturenbretts und ein anderer Wählhebel für die Automatik – viel mehr hat sich an der Oberfläche nicht getan, sofern man nicht zum neuen SUV-Darsteller A3[ ]Allstreet greifen mag. Hinzu kommen Neuerungen im nicht sichtbaren Bereich, die es punktuell durchaus in sich haben.

A3 Allstreet

Audi scheint mit der aufgepeppten Version des A1 gute Erfahrungen gemacht zu haben. Nun erhofft man sich mindestens eine ebenso große Resonanz bei den Kunden eine Klasse darüber. Für die Stil-Veränderung hin zu einem SUV müssen ein etwas höherer Kühlergrill, Applikationen aus unlackiertem Kunststoff und 15[ ]mm mehr Bodenfreiheit reichen. Letzteres ist durchaus bemerkenswert, denn das haben nicht alle dieser scheinbar robusteren Ausführungen. 1800[ ]Euro verlangt Audi dafür, und die Chancen, dass das ein Erfolg wird, sind durchaus vorhanden. Unter anderem Kia hat mit dem Xceed in dieser Hinsicht gute Erfahrungen gemacht.

Aufgepäppelte Serienausstattung

Die Serienausstattung des Basismodells war bislang recht übersichtlich. Die jüngste Preisliste vom September 2023 war auch deshalb 136 Seiten mächtig, weil sie unter anderem detailliert enthielt, was Kunden seit gut 40 Jahren in Neuwagen als Selbstverständlichkeit erwarten können. Kopfstützen vorn, Innenbeleuchtung, Scheibenbremsen vorn, eine als ganzes umklappbare Rücklehne und ein abblendbarer Rückspiegel sind eigentlich nichts, was in einem aktuellen Auto erwähnt werden müsste – erst recht in dieser Preisklasse. Vielleicht nutzt Audi die Chance und entrümpelt hier mal. Mit der Überarbeitung sind künftig wenigstens Lederlenkrad, Klimaautomatik mit einer Zone und eine Mittelarmlehne inklusive.

Wie bisher kann sich Audi darauf verlassen, dass die Kundschaft von den aufpreispflichtigen Ausstattungsmöglichkeiten rege Gebrauch machen wird. Sie hat dazu in gewissen Grenzen sogar nachträglich die Chance. Denn eine Reihe von Funktionalitäten lässt sich auch nach dem Kauf freischalten. Der Kunde kann sich sogar aussuchen, ob er die Extras dauerhaft kaufen oder nur für einen bestimmten Zeitraum mieten möchte. Im Angebot sind eine zweite Temperaturzone, die Werks-Navigationslösung, der adaptive Tempomat oder auch die Möglichkeit, Android Auto und Apple CarPlay einzubinden. Dass Letzteres nicht zum Serienumfang gehört, sondern über die Option "Smartphone-Interface" extra erworben werden muss, belegt das Selbstvertrauen der Kalkulatoren bei Audi.

Nur noch Vierzylinder

Wie im kürzlich überarbeiteten VW Golf gibt es auch im Antriebsbereich ein paar Veränderungen. Der Einliter-Dreizylinder mit 81[ ]kW ist Geschichte. An seine Stelle tritt eine leistungsreduzierte Variante des 1,5-Liter-Vierzylinders mit 85[ ]kW. Wie in der Leistungsstufe darüber, die 110[ ]kW leistet, skaliert auch Audi technisch: Nur die Versionen mit Doppelkupplungsgetriebe haben einen 48-Volt-Starter-Generator, der den Verbrauch im WLTP um ein paar Zehntel-Liter senkt. Wer das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe wählt, bekommt keinen Mildhybrid angeboten. Stärkere Benziner werden folgen. Bei den Dieseln dagegen bleibt es beim Zweiliter-Motor, der mit 85 und 110[ ]kW angeboten wird.

Deutlich aufgewertete Plug-in-Hybride

Am stärksten von der Modellpflege profitieren aber die Plug-in-Hybride, wobei Audi zumindest vorerst offenbar nur einen anbieten will. Im Golf sind zwei in Vorbereitung, deren Systemleistung bei 150 und 200[ ]kW liegen. Welchen der beiden Audi hier einbaut, wurde noch nicht verraten. Unabhängig von der Systemleistung verbessert Audi aber zwei Werte, was die elektrische Nutzung sehr viel einfacher macht als bisher. Zu Erinnerung: Bislang war die Batterie 10,4[ ]kWh (netto) klein, die maximale Ladeleistung lag bei 3,7[ ]kW. In beiden Aspekten wird kräftig nachgebessert. Künftig ist dreiphasiges AC-Laden mit 11[ ]kW Standard, vermutlich optional wird die Möglichkeit, an der DC-Säule mit bis zu 50[ ]kW Strom zu beziehen. Dazu steigt der Energiegehalt auf 19,7[ ]kWh. Das dürfte in der Praxis locker für 70 bis 80[ ]km reichen.

Preise

Eine Preisliste gab es zum Redaktionsschluss noch nicht, doch wir rechnen damit, dass der A3 nur maßvoll teurer werden wird. Das Basismodell kostete zuletzt 29.200[ ]Euro. Mit der leicht verbesserten Serienausstattung wird die Marke von 30.000[ ]Euro vermutlich überschritten. Zu den Händlern kommt der überarbeitete Audi[ ]A3 im zweiten Quartal, also noch vor dem Sommer.

2024-03-11T23:05:02Z dg43tfdfdgfd