CATERHAMS ELEKTRO-REVOLUTION: ERSTES TEASERBILD ZUM ELEKTRISCHEN COUPé

Caterham einen vollkommen neuen elektrischen Sportwagen angekündigt – jetzt gibt es ein erstes Teaserbild.

Am Mittwoch, dem 12. Juli 2023 zeigt Caterham endlich sein erstes Elektroauto, dass zudem kein Seven Car sein wird. Jetzt hat der englische Hersteller ein erstes Teaserbild veröffentlicht, dass die fließenden Linien des kleinen leichten Coupés zeigt. Die flache, geschwungene Fahrzeugfront geht in ein ebenso geschwungenes Dach über. Die Räder der Hinterachse sitzen unter kräftig ausgestellten Radhäusern, am Heck vermindert eine Spoilerlippe Luftverwirbelungen. Bisher nennt Caterham seinen Elektro-Sportwagen Project V – am 12. Juli verraten die Engländer dann den richtigen Modellnamen. Dann gibt es auch weitere Informationen zum Antrieb des Coupés.

,

Caterham baut bisher puristische Sportwagen im Stil des Lotus Seven. Graham Nearn, ein Lotus-Händler aus dem englischen Örtchen Caterham, kaufte die Lizenz zum Bau der Autos 1973 direkt von Lotus-Gründer Colin Chapman. Kleine Verbrennungsmotoren (früher von Rover, heute von Ford) waren bisher immer essenzieller Bestandteil von Caterhams Leichtbau-Konzept. Im Mai 2021 hatte der damalige Caterham-Chef Graham Macdonald die Entwicklung von elektrischen Caterhams angekündigt. Fans waren verunsichert – schließlich passte für sie ein Elektroauto mit schwerer Batterie nicht zu ultraleichten Seven Cars. Bob Laishley, seit Juni 2022 neuer Chef bei Caterham, hat die Seven-Car-Fans jetzt beruhigt: Der Neue "Wird definitiv kein Seven." Allerdings: Ein zusätzlicher elektrischer Seven kommt jetzt doch. Zu sehen sind die beiden Elektro-Caterhams auf dem Goodwood Festival of Speed (Donnerstag, 13. Juli bis Sonntag, 16. Juli 2023).

Neuer Designchef bei Caterham ist der Franzose Anthony Jannarelly, der beim neuen Elektroauto mit dem Turiner Designstudio Italdesign zusammenarbeitet. Jannarelly ist für genau das Gegenteil von leichten, einfachen Autos bekannt – seine berühmteste Kreation ist mit dem Lykan HyperSport ein 791 PS starker Mittelmotor-Supersportwagen des libanesischen Herstellers W Motors, der sein Hauptquartier in Dubai hat. Als Jannarelly wegen der Arbeiten am Lykan HyperSport nach Dubai ging, hat er sich nach eigenen Angaben seinen ersten Caterham gekauft, weil er unbedingt ein einfaches Auto wollte.

,

Nur Seven Car wäre Sackgasse

Mit dem Elektroauto möchte Caterham die bestehenden Fans begeistern – aber eindeutig auch neue Kundenschichten erschließen. Jannarelly nutzt die Gelegenheit zum Etablieren eines eigenen Caterham-Designs – das Design der Seven Cars sei schließlich vorgegeben und kaum änderbar. Der Elektro-Caterham bekommt einen Spaceframe aus Stahl, eine sechsteilige Aluminium- oder Kohlefaser-Karosserie mit Front- und Heckklappe, zwei Türen und vielleicht ein festes Dach. Im Vergleich zu einem Seven Car stellt Jannarelly ein schöneres und moderneres Auto in Aussicht. Der Antrieb soll allerdings weiterhin über die Hinterachse erfolgen. Als Entwicklungsgrundlage dient die für eine kostensparende Entwicklung von Elektroautos gedachte Smart Vehicle Architecture (SVA).

,

Geld für die Entwicklung kommt zum Teil auch von Caterhams neuem Eigentümer: Die 1983 als Honda Verno Tokai gegründete japanische Händlergruppe VT Holdings hat sich inzwischen den britischen Sportwagenhersteller einverleibt. Obwohl noch nichts Konkretes zum Design des Caterham-Elektroautos an die Öffentlichkeit gelangt ist, hat VT-Holdings-Chef Kazuho Takahashi angedeutet, dass das Auto bereits 2026 in Produktion gehen könnte. Caterham geht davon aus, dass das Elektroauto dann das meistverkaufte Modell der Marke ist – und es wird teurer sein als die bisher bekannten Seven Cars.

,

Technische Daten zum Elektro-Seven

Inklusive Antriebs-Akku soll der elektrische Caterham Seven nur 700 Kilogramm wiegen. Für ein Seven Car ist das zwar ein hohes Gewicht, aber für ein Elektroauto ist es wiederum sensationell wenig. Zum Vergleich: Selbst der kleine Dacia Spring wiegt etwas mehr als eine Tonne. Für den Vortrieb ist ein an der Hinterachse sitzender Elektromotor mit 240 kW (326 PS) zuständig – macht 2,9 Kilogramm pro Kilowatt (2,1 kg pro PS). In 3,4 Sekunden soll der Spurt auf 100 km/h gelingen und angeblich sind dauerhaft 20 Minuten "Vollgas" auf der Rennstrecke drin. An einem 150-kWh-Lader soll die Batterie innerhalb von 15 Minuten wieder aufgeladen sein. Dies ist möglich, da eine dielektrische Flüssigkeit während des Ladens den Akku kühlt. Bei der Hinterradaufhängung haben sich die Ingenieure für eine de-Dion-Konstruktion entschieden, da diese kompakter ist als ein Mehrlenker-Aufbau.

,

Irrwitzige Beschleunigungszeit

Graham Macdonald war nach eigenen Angaben bereits einen elektrischen Caterham-Prototyp gefahren. Wegen des bei einem Elektromotor bereits im Stand anliegenden maximalen Drehmoments stellt er für die Beschleunigung von null auf 100 km/h eine Zeit von 2,79 Sekunden in Aussicht – so schnell wie ein Caterham 620 R, der 310 PS stark ist, aber nur 602 Kilogramm wiegt. Allerdings ist unklar, ob Macdonald damit den Elektro-Seven oder das Auto mit der neuen Karosserieform gemeint hat.

,

Der neue Elektro-Caterham soll frühestens 2026 in Serie gehen. Trotz einiger Kundenanfragen kommt der elektrische Caterham Seven ebenso nicht kurzfristig auf den Markt. Caterham-Chef Bob Laishley betont, dass das Elektroauto auf den Markt kommt, wenn es für den kleinen Hersteller wirtschaftlich am sinnvollsten ist.

,

2023-05-04T11:07:51Z dg43tfdfdgfd