IPHONE UND ANDROID: SO STELLT MAN DIE AUTOKORREKTUR AUS

Steht auf der Einkaufsliste mal wieder »Mama« statt »Marmelade«? Wer sich im Alltag über zu viele falsche Autokorrekturen ärgert, kann die Funktion einfach abschalten. Wir zeigen, was man beachten muss.

Eine der häufigsten Beschwerden über Smartphones lautet wohl »Verdammtes Autocorrect!« Denn obwohl Smartphones die Tippfehler von Nutzerinnen und Nutzern normalerweise routiniert korrigieren, gibt es immer wieder Fälle, in denen die vermeintliche Richtigstellung in Wahrheit eine Verschlimmbesserung war. Die kann nicht nur peinlich sein, wie im Falle einer hanebüchenen WhatsApp-Nachricht, sondern auch den Alltag durcheinanderbringen. Etwa wenn man den Nachwuchs zum Kindergeburtstag des kleinen Jonah bringt, obwohl die Party doch beim Klassenkameraden Jonas ist. Oder wenn auf einem personalisierten Ticket plötzlich ein falscher Name steht.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Als Smartphones noch neu waren und wesentlich kleinere Bildschirme als heute hatten, war eine Autokorrekturfunktion unumgänglich: Nutzerinnen und Nutzer mussten erst lernen, dass man mit einem so kleinen Gerät mehr tun konnte, als »Angry Birds« zu spielen und kurze Texte zu lesen. In Zeiten großer Screens haben es sich inzwischen viele angewöhnt, mit einem oder zwei Daumen ihr halbes Leben auf dem Smartphone zu organisieren. Von der Elterngruppe auf WhatsApp bis hin zum beruflichen E-Mail-Konto: Ständig wird die Smartphone-Tastatur genutzt.

Tastatur kann nicht hellsehen

Mit dem zunehmenden Gebrauch steigen die Ansprüche. Doch die Autokorrekturfunktionen sind auf eher kurze Texte und einen kleinen Wortschatz optimiert. Selbst wenn die Tastatur-Apps inzwischen ganze Sätze analysieren, um die richtige Vorhersage zu treffen, selbst wenn das Smartphone automatisch Namen, Adressen und sogar häufig genutzte Dialektwörter lernt – immer wieder liegen die Algorithmen daneben.

Was viele vergessen: Eine Smartphone-Tastatur ist eine App wie viele andere und kann deshalb an die eigenen Bedürfnisse angepasst oder gar ersetzt werden.

Auf iPhones mit aktuellen iOS-Versionen findet man die Funktion in den Einstellungen unter »Allgemein« im Untermenü »Tastatur«. Noch einfacher geht es, wenn man die Tastatur öffnet und die Emoji-Taste – oder das Globussymbol, wenn man mehrere Tastaturlayouts verwendet – links unten länger drückt: Nach kurzer Zeit erscheint ein Untermenü, mit dem man verschiedene Schnelleinstellungen vornehmen kann und in das Hauptmenü gelangt.

In dem nun erscheinenden Menü kann man »Auto-Korrektur« einfach deaktivieren. Damit verzichtet man noch nicht auf jede Hilfestellung, das Smartphone korrigiert Texte lediglich nicht mehr ungefragt. Die Wortvorschläge und auch die Rechtschreibkorrektur etwa kann man weiter aktiviert lassen, um Tippfehler zu vermeiden.

Wenn man das Konfigurationsmenü einmal aufgerufen hat, lohnt es sich, auch die anderen Optionen anzusehen. So offeriert Apple eine »einhändige Tastatur«, bei der die Buchstaben einfacher mit dem Daumen zu erreichen sind. Wer öfter in unterschiedlichen Sprachen schreibt, kann auch zusätzliche Tastaturlayouts installieren, etwa um im Englischen die störenden deutschen Umlaute auszublenden.

Tief vergraben in den Einstellungen

Obwohl das Prinzip unter Android im Wesentlichen gleich ist, sind die Einstellungen deutlich tiefer im Einstellungsmenü verborgen. Auf Googles Pixel-Smartphones wählt man erst »Einstellungen«, dann »System«, dann »Tastatur«, dann »Bildschirmtastatur«, und schließlich »Gboard«, um die Einstellungen von Googles Standard-Tastatur zu erreichen. Einfacher ist es, die Tastatureinstellungen über den Menü-Button links oberhalb des Buchstaben »Q« aufzurufen.

In dem Untermenü »Textkorrektur« findet man schließlich den Punkt »Autokorrektur«, hier ist ein Deaktivieren der Funktion möglich. Hier finden sich auch zahlreiche weitere Funktionen, etwa die, dass ein doppeltes Leerzeichen als Satzende interpretiert wird oder die, dass die Tastatur das Adressbuch ausliest, um Namen vorzuschlagen.

Leider ist unter Android nicht vereinheitlicht, wo in den Einstellungen die Autokorrektur zu finden ist. Auf Samsung-Geräten etwa findet man die Option im Einstellungs-Unterpunkt »Allgemeine Verwaltung« unter »Samsung-Tastatur-Einstellungen«. Die Option zur Einstellung der Autokorrektur heißt hier »Automatisch ersetzen«. Auf aktuellen Geräten von Honor hingegen unter »System & Aktualisierungen/Sprache und Eingabe« und dann per Klick auf »Microsoft SwiftKey-Tastatur« und »Eingabe«. Da viele Hersteller Googles Android-Betriebssystem nach ihrem Geschmack modifizieren, muss man manchmal etwas suchen, bis man auf einem neuen Smartphone den gewünschten Menüpunkt gefunden hat.

Nicht jeder wird ohne Autokorrektur besser zurechtkommen als mit. Denn den Fehlern, die dem Automatismus angelastet werden, gehen oft manuelle Tippfehler voraus. Nur weil die Vorhersagen in den allermeisten Fällen stimmen, haben es sich schließlich so viele Nutzerinnen und Nutzern angewöhnt, ihrem Handy blind zu vertrauen und erst im Nachhinein über Verschlimmbesserungen zu fluchen.

2024-03-10T13:09:54Z dg43tfdfdgfd