TATSäCHLICHER VERBRAUCH: MERCEDES A 200 MIT 177 PS IM TEST

Mit dem jüngsten Facelift wurde auch die Mercedes A-Klasse elektrifiziert. So besitzt der A 200 nun einen 163+14=177 PS starken 1,3-Liter-Mildhybrid-Benziner, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt wird.

Das war für uns Anlass genug, um zu sehen, ob und wie stark der Verbrauch des Vierzylinder-Turbobenziners mit elektrischer Unterstützung sinkt. Ich bin also mit dem neuen Mercedes A 200 die 360 km zwischen Rom und Forlì gefahren, die Standard-Teststrecke für unserer wöchentlichen Verbrauchstest.

Der kompakteste Mildhybrid der Stern-Marke kam auf einen großartigen Durchschnittsverbrauch von 4,00 Liter/100 km. Mit dem derzeitigen deutschen Benzin-Durchschnittspreis von 1,79 Euro je Liter entspricht das Spritkosten von 7,16 Euro/100 km.

Fast so sparsam wie ein Diesel

Mit diesem spektakulären Ergebnis belegt der erste Mildhybrid in der Mercedes A-Klasse gemeinsam mit dem VW Golf 7 mit 1.0 TSI den achten Platz im Ranking unserer Verbrauchstest-Ergebnisse. Besser lag in dieser Klasse nur der Hyundai i30 1.0 T-GDI 120 PS 48V mit 3,90 Liter/100 km.

Mercedes A-Klasse: Klassische Ansicht von schräg vorne

Mehr verbraucht haben der VW Golf 1.5 eTSI (4,15 Liter), der Mazda 3 Skyactiv-G 2.0 M (4,30 Liter), der Audi A3 35 TFSI (ebenfalls 4,30 Liter), der Peugeot 308 SW Puretech 130 (4,35 Liter), der Ford Focus 1.0 Ecoboost Hybrid 155 PS (4,55 Liter) und der nicht-elektrifizierte Mercedes A 200 von 2019 mit 4,70 Liter.

Sportliche Ausstattung

Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen Mercedes A 200 Premium Plus AMG Line, die italienische Top-Ausstattung, die bereits serienmäßig 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Panorama-Schiebedach, Multibeam-LED-Scheinwerfer, elektrische Vordersitze mit Memory-Funktion, Head-up-Display, Direct-Control-Fahrwerk und das Burmester-Soundsystem umfasst.

Mercedes A-Klasse: Das Cockpit

Wenn man die Metallic-Lackierung und die verdunkelten Scheiben hinzubestellt, liegt der italienische Listenpreis bei 56.000 Euro. In Deutschland gibt es den A 200 ab 39.669 Euro, für die AMG-Line-Variante zahlt man mindestens 46.666 Euro. Dafür erhält man ein sehr gut ausgestattetes, ziemlich starkes (163 PS vom Benziner + 14 PS vom Elektromotor) und spritziges Auto mit einer sehr guten Abstimmung und einer exzellenten Ausstattung in bester Mercedes-Tradition.

Die Assistenzsysteme arbeiten präzise und schnell und sind perfekt integriert. Die Abstimmung konzentriert sich auf Agilität und flüssiges Fahren, ohne dass man auf Komfort verzichten muss. In Kurven und bei Spurwechseln wirkt der A 200 sogar sportlich, allerdings nur, was die Gesamtcharakteristik und das Fahrwerk betrifft, nicht in puncto Leistung.

Minimaler Verbrauch in allen Situationen

Der getestete Mercedes A 200 hat mich mit seiner Sparsamkeit in allen Verkehrssituationen überrascht. Die Durchschnittsverbräuche waren für einen Mildhybrid-Benziner mit 163+14 PS außergewöhnlich niedrig. Seine hervorragende Aerodynamik (cW 0,26) verschafft ihm bei (italienischem) Autobahntempo einen Verbrauchsvorteil, und bei anderen Fahrten trägt die ausgewogene Kombination von Motor, Abstimmung und Getriebe zur Effizienz bei.

Auch im Stadtverkehr und auf der Autostrada bleibt der Verbrauch niedrig; er liegt fast auf dem Niveau von einigen Dieselmodellen. Der 43-Liter-Tank ermöglicht mindestens 700 km mit einer Füllung, bei sparsamer Fahrweise können Sie es sogar mehr als 1.000 km sein.

Mercedes A-Klasse: Das Facelift

Spritverbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 5,9 Liter/100 km, 726 km Reichweite (errechnet)
  • Stadt-Umland-Mix: 5,5 Liter/100 km, 778 km Reichweite (errechnet)
  • (Italienische) Autobahn: 5,7 Liter/100 km, 752 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,4 Liter/100 km, 1.264 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm

Normverbrauch

(WLTP)

CO2-Emissionen(WLTP)
Mercedes A 200 Benzin 163+14=177 PS Euro 6d-ISC-FCM 5,8-6,4 Liter/100 km 133-145 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mercedes A 200 Premium Plus AMG Line

Listenpreis: 46.666 Euro (AMG-Line-Version in Dtld.; in Italien: 55.632 Euro)

Testdatum: 18. Mai 2023

Wetter (Abfahrt/Ankunft): Regen, 20 Grad/heiter, 17 Grad

Während der Tests insgesamt gefahren: 907 km

Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 79 km/h

Reifen: Bridgestone Turanza T005 - 225/45 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,0 Liter/100 km

An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,0 Liter/100 km

Mittel aus diesen Werten: 4,00 Liter/100 km

Kraftstoffpreis: 1,79 Euro/Liter (Super E10)

Spritkosten: 7,16 Euro/100 km

Mehr zur Mercedes A-Klasse:

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

2023-05-25T10:24:23Z dg43tfdfdgfd