Darum warnen Experten
Lieber abwarten: Strenge CO2-Vorgaben der EU dürften das Elektroauto in Zukunft deutlich günstiger machen. (Quelle: IMAGO/Gottfried Czepluch)
Experten raten derzeit davon ab, ein Elektroauto zu kaufen. Was die CO2-Vorgaben der EU damit zu tun haben und wann der richtige Zeitpunkt für den Kauf kommt.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Elektroauto anzuschaffen, sollte sich noch etwas gedulden. Experten empfehlen, mit dem Kauf bis 2025 zu warten. Der Grund: Die EU wird ihre CO2-Vorgaben für Autohersteller deutlich verschärfen. Aber was hat das Ganze mit Elektroautos zu tun?
Ab 2025 dürfen Neuwagenflotten im Schnitt nur noch 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen – bisher sind es 116 Gramm. Für jedes Gramm darüber drohen den Herstellern saftige Strafen: 95 Euro pro Auto. Bei Millionen verkaufter Fahrzeuge summiert sich das schnell.
Um die Grenzwerte einzuhalten, setzen die Konzerne zunehmend auf Elektroautos. Da sie keine Abgase ausstoßen, rechnet die EU sie mit null Gramm CO2 an – obwohl sie beim Aufladen durchaus Emissionen verursachen.
Zum Vergleich: Ein Mittelklasse-Verbrenner schafft kaum Werte unter 140 Gramm. Für Autohersteller lohnt es sich also künftig immer mehr, möglichst viele Elektroautos abzusetzen.
Die Null-Gramm-Rechnung der EU stößt auf Kritik. Ein Elektroauto verbraucht etwa 20 Kilowattstunden Strom auf 100 Kilometer. Bei der derzeitigen Stromerzeugung in Deutschland entspricht dies etwa 76 Gramm CO2 pro Kilometer. Die EU geht allerdings von null aus und berücksichtigt zukünftige Verbesserungen bei der Stromerzeugung.
Für Autokäufer bedeutet das: Ab 2025 dürften die Hersteller E-Autos kräftig subventionieren, um den Absatz anzukurbeln und Strafzahlungen zu vermeiden. Experten rechnen daher mit deutlich sinkenden Preisen für Elektromodelle. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Elektroauto zu kaufen, fährt mit etwas Geduld deutlich günstiger.